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Gravierende Engpässe bei den Fachkräften

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Die Mehrheit der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau blickt verhalten optimistisch auf das Jahr 2023 und erwartet ein nominales Umsatzwachstum. Bei den Lieferketten scheint sich die Lage nach und nach aufzuhellen. Weiterhin gibt es jedoch gravierende Engpässe in der Belieferung mit Elektronikkomponenten und bei den Fachkräften.

Die Mehrheit der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau blickt - trotz vieler Unsicherheitsfaktoren - verhalten optimistisch auf das Jahr 2023. Zwar sind Produktion und Lieferfähigkeit des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland durch gestiegene Preise und angespannte Lieferketten weiter unter Druck, bei den Lieferketten scheint sich die Lage jedoch nach und nach aufzuhellen. "Zwar melden immer noch mehr als die Hälfte der Unternehmen merkliche oder gravierende Beeinträchtigungen in ihren Lieferketten. Die Lage hat sich seit Mitte letzten Jahres jedoch Schritt für Schritt gebessert", sagt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. Außerdem erwarten nur noch 6 Prozent der Unternehmen in den nächsten Monaten eine Verschlechterung der Versorgungssituation, jedes vierte Unternehmen hingegen stellt sich ein auf eine verbesserte Versorgungslage ein. "Die Belieferung mit Elektronikkomponenten bleibt jedoch herausfordernd. Fast jedes dritte Unternehmen meldet hier gravierende Engpässe", ergänzt Wiechers. Die verbesserte Versorgungslage schlägt sich positiv in den Produktions- und Umsatzerwartungen nieder. Rund 70 Prozent der Unternehmen erwarten trotz nach wie vor vielfältiger Herausforderungen und hoher Risiken im laufenden Jahr ein nominales Umsatzwachstum. Dies geht aus aktuellen Zahlen einer Blitzumfrage des VDMA hervor, an der 639 Mitgliedsunternehmen vom 21. bis 24. März teilnahmen. Fachkräftemangel bleibt größte Herausforderung: In Anbetracht gut ausgelasteter Kapazitäten und positiver Geschäftserwartungen möchten 60 Prozent der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau im laufenden Jahr die Stammbelegschaften ausweiten. Der geplante Beschäftigtenaufbau gestaltet sich aufgrund des Fachkräftemangels jedoch schwierig. Drei von vier Unternehmen melden merkliche oder gravierende Engpässe bei den Fachkräften. Damit bleibt die Lage bei den Beschäftigten weiter angespannt. "Wir haben es hier - nicht nur im Maschinenbau und nicht nur in Europa - mit einem tiefgreifenden strukturellen Wandel zu tun, der ein hohes Maß an Flexibilität und einen effizienten Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfordert", sagt Wiechers. Denn dass sich diese Engpässe in absehbarer Zeit entschärfen, erwarten die wenigsten. Mehr noch: Das Thema "Fachkräftemangel/Demografie" wird unter neun zentralen Herausforderungen des Maschinen- und Anlagenbaus der kommenden Jahre als die größte eingestuft. Energiepreisbremsen werden nur teilweise genutzt: Entspannter, vor allem verlässlicher gestaltet sich inzwischen auch die Versorgung der Firmen im Maschinen- und Anlagenbau mit Energie. Rund zwei Drittel der Unternehmen haben einen Festpreisvertrag für Strom und 70 Prozent für Gas. Eine nicht unerhebliche Zahl der Unternehmen ist aber weiterhin am Spotmarkt aktiv, weil sie keinen Festpreisvertrag von ihrem Versorger erhalten. "Die Gasversorgung stellen 15 Prozent der Unternehmen über den Spotmarkt sicher, teilweise weil sie keine Alternative zum Spotmarkt sehen oder sogar freiwillig dort agieren. Beim Strom sind es sogar 23 Prozent der Unternehmen", sagt Wiechers. Rund die Hälfte der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau nimmt die Energiepreisbremsen in Anspruch. Etwa jedes vierte Unternehmen kann darauf verzichten, weil es einen günstigeren Vertragspreis hat. "Immerhin jedes zehnte Unternehmen verzichtet bewusst darauf, die Energiepreisbremsen in Anspruch zu nehmen. Und fast 15 Prozent der Befragten haben schlichtweg noch keine Entscheidung getroffen", resümiert Wiechers. (Text: VDMA)