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PSA pokert weiter um Zukunft der Opel-Beschäftigten

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Im Streit um die Zukunft des Autoherstellers Opel herrscht weiterhin Funkstille zwischen dem Mutterkonzern PSA und der Gewerkschaft IG Metall. «Außer vollmundigen Ankündigungen angeblicher Gesprächsbereitschaft haben wir bislang nichts gehört», sagte der Chef des Gewerkschaftsbezirks Mitte, Jörg Köhlinger, der Deutschen Presse-Agentur.

PSA-Chef Carlos Tavares hatte Anfang Mai in Paris signalisiert, die fertigen Zukunftspläne ohne Vorbedingung mit den Arbeitnehmern diskutieren zu wollen. «Carlos Tavares war sehr deutlich», hieß es auf Anfrage am 15. Mai aus der Konzernzentrale in Rueil-Malmaison bei Paris: «Es gibt einen Plan für jede Fabrik.» Köhlinger verlangte erneut die Vorlage belastbarer Daten und Planungen zur Zukunft der deutschen Opel-Standorte. Nur auf dieser Grundlage könne man auch über künftige tarifliche Zugeständnisse verhandeln. PSA hat bislang vergeblich von der IG Metall verlangt, die jüngste Erhöhung des Flächentarifs für die rund 18 000 Opel-Mitarbeiter in Deutschland auszusetzen. Auf betrieblicher Ebene streitet sich Opel mit dem Betriebsrat über den Umfang der freiwilligen Abfindungen, die nach Einschätzung der Arbeitnehmer weit über das zur Sanierung notwendige Maß hinausgehen. Die nächste Gesprächsrunde bei der Einigungsstelle ist aber erst Ende Mai angesetzt. «Tavares pokert weiter. Das ist ein absolut skandalöses Vorgehen, das die Mitarbeiter verunsichert und die Marke Opel beschädigt», sagte Köhlinger. Es sei «Teil des Kalküls», möglichst viele verunsicherte Mitarbeiter loszuwerden und an ihrer Stelle sogar zusätzliche Leiharbeiter einzustellen. Die IG Metall werde dieses Vorgehen von PSA nicht stillschweigend hinnehmen, erklärte Köhlinger, ohne jedoch mit konkreten Maßnahmen zu drohen. Hilfreich sei die Unterstützung der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten aus den Ländern mit Opel-Werken. PSA hatte Opel im Sommer vergangenen Jahres gekauft und plant eine harte Sanierung. (dpa)