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Gerüstbau-Handwerk: Verhandlungen kompliziert

Foto: dpa

Die Tarifverhandlungen für die rund 24 000 Gerüstbauer in Deutschland wurden Ende Mai abgebrochen. Trotz der bereits vierten Verhandlungsrunde war der Bundesverband Gerüstbau nicht in der Lage, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Ihr Vorschlag war eine Lohnerhöhung von auf Jahr gerechnet gerade einmal 1,3 Prozent. Zugleich solle es danach für insgesamt neun Monate kein Lohnplus (Nullmonate) geben. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat daraufhin die Verhandlung abgebrochen.

„Was die Arbeitgeber vorgeschlagen haben ist kein Angebot, das sind Almosen. Das ist mit der IG BAU nicht zu machen“, sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers. „Die Erhöhung bedeutet noch nicht einmal den Ausgleich der Inflation und damit einen Reallohnverlust. Wenn das so weitergeht, müssen nach den Vorstellungen der Arbeitgeber die Kollegen demnächst noch Geld auf die Baustellen mitbringen. Die gesamte Baubranche boomt ohne Ende – auch der Gerüstbau. Daran müssen die Beschäftigten fair beteiligt werden. Sie erarbeiten schließlich die Gewinne für die Betriebe.“ Die IG BAU fordert eine Erhöhung des Ecklohns um einen Euro auf einen Stundenlohn von 16,80 Euro, sowie ein Plus bei der Ausbildungsvergütung. Zudem will die IG BAU mit der Einführung eines Mindestlohnes II für Facharbeiten den Wettbewerb fair gestalten. „Die IG BAU erwartet von den Arbeitgebern ein deutlich verbessertes Angebot, das seinen Namen verdient“, sagte Schäfers. „Alternativ schlagen wir den Arbeitgebern vor, die festgefahrenen Verhandlungen in einer freiwilligen Schlichtung zu einem Ergebnis zu führen.“ Jetzt liegt der Ball bei dem Bundesverband Gerüstbau. Bis zum 15. Juni 2018 haben die Arbeitgeber nun Zeit, sich zu dem Vorschlag zu äußern. (Text: IG Bauen-Agrar-Umwelt)