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Einsatz von Leiharbeit und Werkverträgen

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Trotz des Wirtschaftsbooms sind Leiharbeit und Werkverträge in deutschen Unternehmen nach Angaben der IG Metall weit verbreitet. Rund 80 Prozent der Betriebe in den Branchen, für die die Gewerkschaft zuständig ist, setzten Leiharbeiter ein oder vergäben Aufträge an Fremdfirmen, kritisierte die IG Metall am gestrigen Freitag (5. Oktober) in Frankfurt. In manchen Fällen würden so dauerhaft Arbeitsplätze in der Stammbelegschaft verdrängt. Das zeige eine bundesweite Befragung unter Betriebsräten in 3600 Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie, der Textilbranche sowie der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie.

Gut ein Viertel der befragten Betriebsräte (27,5 Prozent) geben an, dass Leiharbeit und Werkverträge mit Fremdfirmen dauerhaft Jobs in der Stammbelegschaft ersetzten. Betroffen von Ausgliederungen seien alle Bereiche von Firmen. Die Ergebnisse zeigten, «dass Leiharbeit und Fremdvergabe immer stärker zum billigeren Ersatz für reguläre Arbeitsplätze genutzt werden», kritisierte Jörg Hofmann, Chef der IG Metall. Das Ausgliedern von Arbeit gehe weiterhin über das Abdecken von Auftragsspitzen oder andere vorübergehende Personalengpässe hinaus, erklärte er vor dem «Tag der prekären Beschäftigung» am Sonntag. Zwar habe die Politik Gesetze verschärft. Doch Betriebsräte hätten nicht genug Mitbestimmungsrechte bei der Vergabe von Aufträgen an Fremdfirmen, um Missbrauch zu kontrollieren. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall wies die Kritik zurück. Der Anteil der Zeitarbeiter in der Metall- und Elektroindustrie liege seit Jahren «konstant» bei rund fünf Prozent gemessen an den Stammarbeitsplätzen. Zudem sei Zeitarbeit in der Branche über Tarifverträge mit der IG Metall geregelt. «Eine Verdrängung ist angesichts dieser Zahlen nicht zu erkennen.» (dpa)