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Erhöhung des Pflegemindestlohns ab 1. Juli 2025

Foto: dpa

Der Mindestlohn in der Altenpflege, gesondert verhandelt in einer Pflegekommission und vom Bundesarbeitsministerium in Kraft gesetzt, wird zum 1. Juli 2025 deutlich steigen!

Pflegepersonen verdienen dann je nach Qualifikation ein Minimum zwischen 16,10 Euro bis 20,50 Euro pro Stunde. Der Pflegemindestlohn erhöht sich damit um 12,3 bis 13,8 Prozent im Vergleich zum Stand vor zwei Jahren. Betroffen sind Beschäftigte in der Alten- beziehungsweise Langzeitpflege sowie in der ambulanten Pflege. Sylvia Bühler, Mitglied im Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), kommentiert: „Der deutliche Anstieg ist eine gute Nachricht – und ver.di hatte einen gehörigen Anteil daran, diese beachtliche Steigerung in der Mindestlohnkommission durchzusetzen. Der Pflegemindestlohn sichert als Branchenmindestlohn eine Untergrenze, die das jahrelange Lohndumping vor allem in kommerziellen Pflegeunternehmen beendet hat.“ Diese Untergrenze sei trotz der sogenannten Tariflohnpflicht weiterhin nötig, da Arbeitgeber ohne Tarifvertrag lediglich im Durchschnitt nach Tarif zahlen müssen. Anspruch auf eine bestimmte Lohnhöhe haben Beschäftigte ohne tarifvertraglichen Schutz nur über den Pflegemindestlohn. „Deshalb arbeiten wir in der Kommission mit“, sagte Bühler. Sie zieht eine grundsätzlich positive Bilanz zur Entwicklung der Löhne im Pflegebereich: „Die Pflegeberufe haben ordentlich aufgeholt.“ Die gewerkschaftlich organisierten Pflegekräfte könnten diese überfällige Aufwertung selbstbewusst als ihren Erfolg verbuchen. „Die Weiterentwicklung des Pflegemindestlohns hat zusammen mit der Tariflohnpflicht und den sehr guten Tarifabschlüssen in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Bezahlung in der Altenpflege stärker gestiegen ist als die Löhne in der Gesamtwirtschaft.“ Dies sei aber auch notwendig gewesen, weil die schlechte Entlohnung bei den tariflosen Trägern die Arbeit unattraktiv gemacht und letztlich die Versorgung gefährdet habe. Dennoch gelte es, neben deutlichen Lohnsteigerungen insbesondere auch die Arbeitsbedingungen weiter zu verbessern, betonte Bühler: „Nur mit attraktiven Bedingungen in der Altenpflege lassen sich die enormen demografischen Herausforderungen bewältigen.“ (Text: ver.di)