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Corona-Lockerungen: Gastgewerbe erlebt durchwachsenen Auftakt

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Der Neustart im Gastgewerbe bleibt nach der wochenlangen Corona-Zwangspause durchwachsen. Zu den ersten Tagen mit wieder geöffneten Restaurants und Cafés sagte die Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, Ingrid Hartges, «natürlich hat es gerade jetzt an dem durchaus sonnigen Wochenende viele Menschen nach draußen gezogen». Vor allem die Außengastronomie habe davon profitiert. «Doch noch sind viele Gäste verhalten», sagte sie am Montag. Die Lockerungen in der Corona-Krise für den Tourismus wurden vielerorts gut angenommen.

Auch aufgrund der Abstandsgebote hätten die Unternehmen in der Gastronomie deutlich niedrigere Umsätze im Vergleich zum Vorjahr, sagte Hartges. Der Neustart für die niedersächsische Gastronomie etwa sei ernüchternd verlaufen. Bei Lokalen mit eigenem Essensangebot, die schon Anfang vergangener Woche öffnen durften, hätten die Erlöse einer Umfrage zufolge lediglich rund 25 Prozent der Vorjahreswerte erreicht. Für Betriebe und Gäste in Restaurants sei die Umsetzung ein Lernprozess, sagte Hartges. «In den Lokalen gibt es natürlich Bewegung. Wenn Sie nach zwei Monaten endlich ihre Bekannten wiedersehen, dann gehen Sie auch auf die Tische zu.» Vermehrte Einsätze der Ordnungsämter und der Polizei etwa in NRW seien daher nicht überraschend. Hartges rief erneut Gastronomen und Gäste dazu auf, sich an die Regeln zu halten. «Nur, wenn alle Schutzmaßnahmen eingehalten werden, werden wir dauerhaft die Öffnung sichern», sagte sie. Während in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen schon seit gut einer Woche einige Gastronomiebereiche wieder öffnen dürfen, sind andere Bundesländer wie Berlin und Brandenburg erst später nachgezogen. Seit diesem Montag besteht in sämtlichen Ländern die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen zumindest einen Teil der Gastrobranche wieder zu öffnen. In Hamburg, Hessen, Sachsen, Thüringen, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Schleswig-Holstein sind zudem Hotels und Ferienwohnungen wieder geöffnet. Außer in Bayern ist das in den restlichen Ländern zumindest für Ferienwohnungen erlaubt. In Schleswig-Holstein waren bereits am frühen Montagmorgen viele Autos mit auswärtigen Kennzeichen beispielsweise aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hamburg unterwegs. Und auch am Fähranleger Richtung Föhr und Amrum sowie an der Autoverladestation nach Sylt in Niebüll selbst herrschte reger Betrieb. Campingplatzbetreiber aus Nordrhein-Westfalen berichteten von einem ungewöhnlichen Ansturm für das anstehende lange Himmelfahrts-Wochenende. Die Plätze seien landesweit so gut wie ausgebucht, sagte der Verbandsvorsitzende Leo Ingenlath. Auch für die Sommerferien gebe es schon ungewöhnlich viele Buchungen, etwa für zweiwöchige Aufenthalte.