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Maschinenbauer gegen Zwang zu Homeoffice

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Der Maschinenbauverband VDMA lehnt einen gesetzlichen Zwang zur Arbeit im Homeoffice in der Pandemie ab. «Auch in Corona-Zeiten müssen unsere Unternehmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und die Produktion aufrechterhalten», argumentierte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann am 11. Januar.

Die Maschinenbauer sorgten dafür, Beschäftigten mobiles Arbeiten zu ermöglichen, deren Arbeitsplätze nicht direkt an die Produktion gebunden seien. Ein gesetzlicher Homeoffice-Zwang mit Bußgeldern wäre aus seiner Sicht daher «absurd». Die Arbeitsorganisation jedes einzelnen Betriebes sei unterschiedlich und lasse sich nicht per Behördenverordnung von außen regeln. Im verlängerten Lockdown hat die Debatte um die Verantwortung der Wirtschaft im Kampf gegen das Coronavirus Fahrt aufgenommen. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hatte angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen und des Auftretens einer Virusmutation gefordert, die Wirtschaft bei der Bekämpfung der Pandemie stärker in den Fokus zu nehmen. «Millionen Beschäftigte sind täglich von Infektionen bedroht, weil Schutzmaßnahmen in Unternehmen nicht ausreichen, ohne Not Präsenzpflicht eingefordert wird oder Risiken durch die Anfahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mitgedacht werden», sagte Göring-Eckardt dem «Tagesspiegel» (Sonntag). Nach Einschätzung von Oliver Stettes vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) wäre verpflichtendes Homeoffice «ein gravierender Eingriff in die betriebliche Disposition, für den die Grundlage fehlt». Zudem sei es nicht überall möglich oder gar sinnvoll, dauerhaft von zuhause aus zu arbeiten. Der VDMA verwies auf eine Umfrage während der ersten Corona-Welle im Mai 2020. Damals gaben 71 Prozent der Maschinenbauer an, Homeoffice anzubieten, wo immer es möglich ist. 67,5 Prozent der VDMA-Mitglieder wollten auch nach der Corona-Pandemie Mitarbeitern zumindest teilweise mobiles Arbeiten ermöglichen. (Text: dpa)