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Geldtransport-Arbeitgeber bieten 8,4 Prozent mehr Lohn

Foto: Kay Nietfeld/dpa

In der ersten Tarif-Verhandlungsrunde für die etwa 11 000 Beschäftigten der Geld- und Wertdienstleister haben die Arbeitgeber insgesamt 8,4 Prozent mehr Lohn über zwei Jahre angeboten. Das sei das historisch höchste Eröffnungsangebot, sagte der stellvertretende Verhandlungsführer Daniel Linen von den Berg laut Mitteilung der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) am gestrigen Montag (20. Juni).

So wolle man den Beschäftigten zeigen, dass man «trotz der für unsere Branche extrem schwierigen wirtschaftlichen Lage» auf ihre Sorgen eingehe und einen schnellen Verhandlungsabschluss wolle. Das Angebot sieht eine Laufzeit von zwei Jahren und zwei Erhöhungsschritte vor. In diesem Jahr haben die Beschäftigten demnach bereits finanzielle Zugeständnisse erhalten. «Mit dem heutigen Angebot läge damit für das Jahr 2022 ein Ausgleich der derzeit hohen Inflation auf dem Tisch, den die Gewerkschaft leider noch nicht akzeptiert hat», sagte Linen von den Berg. Im Mai lag die Teuerungsrate in Deutschland bei 7,9 Prozent. Die Bundesbank erwartet für das Gesamtjahr eine Teuerungsrate von 7,1 Prozent gemessen am sogenannten harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI). Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle hält das Angebot für nicht ausreichend: «Das Angebot der Arbeitgeber (...) liegt - auf ein Jahr gerechnet - mit gut vier Prozent deutlich unter den aktuellen, vor allem aber auch prognostizierten Inflationsraten für das Jahr 2022», sagte Austermühle am Montagabend der dpa. Auch zeichne sich im Angebot der Arbeitgeber bisher keine nachhaltige Angleichung zwischen den materiell schlechter und den besser gestellten Tarifgebieten ab. «Insofern sehen wir ungeachtet der weiterhin konstruktiven Gesprächsatmosphäre noch erheblichen Nachbesserungsbedarf in den Verhandlungen.» Die zweite Verhandlungsrunde ist für Donnerstag (23. Juni) angesetzt. (Text: dpa)