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Covestro nimmt Verhandlungen über Übernahme durch Ölkonzern Adnoc auf

Foto: picture alliance / Oliver Berg/dpa

Der Chemiekonzern Covestro zeigt sich nach wochenlangen Spekulationen offen für eine Übernahme durch den Ölkonzern Abu Dhabi National Oil (Adnoc). Der Covestro-Vorstand beschloss mit Blick auf das von Adnoc bekundete Interesse die Aufnahme ergebnisoffener Gespräche, wie der Dax-Konzern am Freitagabend ( 8. September) mitteilte.

Damit können die beiden Unternehmen nun über Details einer möglichen Akquisition reden. Zuletzt war in Medien die Rede davon, dass die Araber informell 60 Euro je Aktie in Aussicht gestellt hätten, was einem Wert von 11,6 Milliarden Euro entspricht. Wie hoch ein Angebot ausfallen müsste, um auf Zustimmung von Covestro zu treffen, bleibt offen. «Ob, in welcher Form und gegebenenfalls zu welchen Konditionen eine Vereinbarung zwischen den Gesprächspartnern zustande kommt, ist offen», betonten die Leverkusener. Spekulationen über ein Interesse von Adnoc gibt es seit Mitte Juni, damals hatten die Aktien noch um die 40 Euro gekostet. Das Management um Covestro-Chef Markus Steilemann hatte seither aber jeglichen konkreten Kommentar vermieden und betont, solche Spekulationen würden nicht kommentiert. Vielmehr haben beide Seiten dem Vernehmen nach bisher nicht direkt miteinander gesprochen, sondern lediglich informell über Investmentbanken und Anwälte kommuniziert. Die Covestro-Aktien kosteten zuletzt auf der Handelsplattform Tradegate 52,78 Euro. Damit bauten sie ihre Gewinne von knapp acht Prozent auf 51,50 Euro aus dem Xetra-Hauptgeschäft aus. Bereits am Nachmittag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass Covestro sich noch in dieser Woche offiziell offen für Gespräche zeigen dürfte. Der Aktienkurs war daraufhin hochgeschnellt. Adnoc baut seit einiger Zeit sein Engagement rund um das Chemiegeschäft aus. Der Konzern fördert fast das gesamte Öl für die Vereinigten Arabischen Emirate. Er hat Investitionspläne in Höhe von 150 Milliarden US-Dollar (140 Mrd. Euro), um sein Geschäft mit Erdgas, Chemikalien und sauberer Energie weltweit zu erweitern. Denn die Ölproduzenten am Persischen Golf wollen ihr bisher auf den Verkauf von Rohöl, Benzin und Diesel konzentriertes Geschäft auf eine breitere Basis stellen. Außerdem versucht Adnoc so, seine Position in der Konkurrenz mit dem Ölkonzern Saudi Aramco zu verbessern. Im vergangenen Jahr hatte Adnoc bereits Anteile am österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV erworben. IG BCE pocht auf Beschäftigungs-Sicherung: Die Gewerkschaft IG BCE pocht bei den Gesprächen des Chemiekonzerns Covestro über eine mögliche Übernahme durch den Ölkonzern Abu Dhabi National Oil (Adnoc) auf Beschäftigungssicherung. «Für die Covestro-Belegschaftsvertretungen und die IG BCE ist entscheidend, dass der Konzern jetzt nachhaltig zukunftsfest gemacht wird. Das gilt vor allem für Standorte und Beschäftigung», sagte ein IGBCE-Sprecher der «Rheinischen Post» (Montag). Covestro mit einem Konzernumsatz von 18 Milliarden Euro (2022) beschäftigt weltweit 18 000 Mitarbeiter, mehr als 7800 davon arbeiten in Deutschland. (Texte: dpa)