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Handelsverband empfiehlt Erhöhungen vor Tarifabschluss

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Im festgefahrenen Tarifkonflikt im Einzelhandel empfiehlt der Branchenverband HDE den Unternehmen, die Entgelte für die Beschäftigten vorerst auch ohne Tarifabschluss zu erhöhen. Es sei nicht abzusehen, dass die Tarifverhandlungen zeitnah zu einer Lösung gebracht würden, teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) am gestrigen Montag (18. September) in Berlin mit.

Nach einem Beschluss des tarifpolitischen HDE-Ausschusses bestehe für tarifgebundene Unternehmen deshalb nun die Möglichkeit, frühestens ab dem 1. Oktober «freiwillige anrechenbare Vorweganhebungen in Höhe von 5,3 Prozent auszuzahlen», hieß es. «Unternehmen können diese Vorweganhebung, die sowohl die tariflichen Löhne, Gehälter und Auszubildendenvergütungen umfasst, ab Oktober 2023 in allen Tarifgebieten des Einzelhandels umsetzen.» In Abhängigkeit der eigenen wirtschaftlichen Situation müsse jedes Unternehmen selbst entscheiden, ob es die Empfehlung des Verbandes umsetzen könne, teilte der HDE weiter mit. «Es gibt keinerlei Verpflichtung für die Unternehmen, diese exakt und in voller Höhe umzusetzen. Sie ist nur bezüglich Ihrer Obergrenze verpflichtend.» An einer Lösung im Tarifkonflikt halte der Verband fest. Seit Monaten ringen die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber im Einzelhandel auf Länderebene bundesweit um einen neuen Tarifabschluss. Verdi fordert eine Erhöhung der Stundensätze um einheitlich 2,50 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Arbeitgeber hatten je nach Bundesland unterschiedliche Angebote unterbreitet. (Text: dpa)