Nach mehr als vier Monaten hat es in den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Seehäfen eine Einigung gegeben. Die Bundestarifkommission der Gewerkschaft Verdi hat dem Arbeitgeberangebot zugestimmt. Der Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 14 Monaten trete damit in Kraft, teilte Verdi in Berlin mit.
Die Regelung betrifft laut Gewerkschaft rund 11.000 Beschäftigte in Hamburg, Bremen und wichtigen Seehäfen Niedersachsens. Der Stundenlohn steigt von Oktober an um 1,15 Euro. Zuschläge für Schicht-, Sonn- und Feiertagsarbeit nehmen zu. Das Urlaubsgeld erhöht sich von 2025 an auf 430 Euro. Die Arbeitgeber zahlen zudem eine Inflationsausgleichsprämie von 1.700 Euro. Verdi hatte ursprünglich gefordert, dass die Stundenlöhne um drei Euro steigen. Verdi-Mitglieder stimmten mehrheitlich für Angebot: Während der Verhandlungen wurden mehrere Warnstreiks ausgerufen, unter anderem in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. «Wir haben in dieser Tarifrunde einen langen Atem bewiesen, und das hat sich ausgezahlt», sagte Verdi-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. Vom Arbeitgeberverband, dem Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), lag zunächst keine Stellungnahme vor. Der ZDS hatte zuletzt von einer vorläufigen Einigung gesprochen. Die Gewerkschaft hatte das ZDS-Angebot ihren Mitgliedern vor der Entscheidung zur Abstimmung vorgelegt. 77,6 Prozent der Befragten votierten den Angaben nach für die Annahme. (Text: dpa)