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Erstmals Warnstreiks in der Bleistiftindustrie

Foto: Daniel Karmann/dpa

Die IG Metall hat die Beschäftigten der Bleistiftindustrie zum ersten Mal überhaupt zu Warnstreiks aufgerufen. Nach dem Austritt des Branchenführers Staedtler aus der Tarifgemeinschaft und dem Abschluss eines Haustarifvertrags dort mit drei und zwei Prozent mehr Lohn bei zwei Jahren Laufzeit verlangt die Gewerkschaft jetzt für die 3400 Beschäftigten von Faber-Castell, Schwan-Stabilo und Lyra fünf Prozent mehr Lohn bei einem Jahr Laufzeit. Die deutsche Bleistiftindustrie besteht praktisch nur aus den vier fränkischen Betrieben.

«Die Beschäftigten sind bereit, für einen guten Tarifvertrag zu kämpfen. Das ist ein starkes Signal an Arbeitgeber, die ihnen das verweigern wollen», sagte der bayerische IG-Metall-Chef Johann Horn am 4. Juni. Die Arbeitgeber böten bei zwei Jahren Laufzeit 1,8 Prozent und in einer zweiten Stufe 1,6 Prozent mehr Geld. IG-Metall-Verhandlungsführer Carsten Kuttnik sagte: «Dieses Angebot in Höhe der Preissteigerung ist eine Unverschämtheit.» Warnstreiks gab es laut Gewerkschaft an den beiden Schwan-Stabilo-Standorten Heroldsberg und Weißenburg mit 2200 Beschäftigten, den beiden Faber-Castell-Standorten Stein und Geroldsgrün mit 1100 Beschäftigten und dem Lyra-Standort Nürnberg mit knapp 100 Beschäftigten statt. Staedtler-Geschäftsführer Mischa Franz hatte im November erklärt, die vier Unternehmen seien ganz unterschiedlich aufgestellt und entwickelten sich auch unterschiedlich. Ein Haustarifvertrag Staedlers mit der IG Metall passe daher besser. Sein Unternehmen beschäftigt in Nürnberg, im mittelfränkischen Sugenheim und in Neumarkt in der Oberpfalz gut 1200 und im Ausland 1500 Mitarbeiter. (Text: dpa)