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Commerzbank setzt den Rotstift an: Jobabbau und Filialschließungen

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(dpa) - Die Commerzbank will sich mit dem Abbau weiterer Stellen und Filialschließungen gegen die Ertragsschwäche stemmen. Außerdem erwägt der Vorstand den Verkauf der polnischen Tochter mBank, um Geld für die Umsetzung der künftigen Strategie freizusetzen. «Vorstand und Aufsichtsrat haben noch zu keinem Punkt des Strategieprogramms eine Entscheidung getroffen», betonte das Frankfurter Geldhaus am Freitag in einer Pflichtmitteilung für die Börse. Der Entwurf der Strategie wird am Mittwoch und Donnerstag nächster Woche (25./26.9.) mit dem Aufsichtsrat erörtert. Tags darauf will Vorstandschef Martin Zielke die Ergebnisse vorstellen.

«Ein weiterer konzernweiter Stellenabbau ist leider unvermeidbar», heißt es in der Mitteilung vom Freitag. Voraussichtlich fallen rund 4300 Vollzeitstellen weg. Weil gleichzeitig an anderer Stelle rund 2000 Vollzeitstellen geschaffen werden, verbleibt unter dem Strich ein Abbau von rund 2300 Jobs. Die Details sollen in den nächsten Monaten ausgearbeitet werden. Ziel sei, den geplanten Stellenabbau «möglichst sozialverträglich» zu gestalten. Die Commerzbank hat ihre Belegschaft in den vergangenen Jahren bereits erheblich reduziert. Die Zahl der Vollzeitkräfte sank von 43 300 auf 40 700 Ende Juni 2019. Bis Ende 2020 sollen es nach aktueller Planung etwa 38 000 sein. Ursprünglich wollte der Vorstand die Belegschaft auf 36 000 Vollzeitkräfte verringern. Doch weil Aufgaben im Zuge der Digitalisierung stärker im eigenen Haus und weniger an externe Dienstleister vergeben werden sollen, setzte der Vorstand die Zielmarke nach oben. In Köpfen gerechnet beschäftigte die Bank Ende Juni 48 644 Mitarbeiter, davon gut 34 900 im Inland. Die Zahl der Filialen will die Commerzbank voraussichtlich um rund 200 auf etwa 800 verringern. Welche Standorte betroffen sein könnten, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Seit einiger Zeit setzt das Institut auf einen Mix aus Kleinstfilialen und großen Standorten mit Komplettangebot. Die vergleichsweise profitable mBank ist an der Warschauer Börse gelistet und wird dort derzeit mit rund 3,1 Milliarden Euro bewertet. Die Commerzbank hält 69,3 Prozent an dem Institut. Durch einen Verkauf der Anteile könnte sie rechnerisch gut zwei Milliarden Euro einnehmen. Zuvor hatte das «Handelsblatt» über einen möglichen Verkauf der mBank berichtet.