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Reiniger-Warnstreik ohne Folgen für Passagiere

Foto: Guido Kirchner/dpa

Ohne Beeinträchtigungen für die Passagiere haben am gestrigen Dienstag (8. Oktober) Reinigungskräfte an verschiedenen deutschen Flughäfen gestreikt. Am größten deutschen Airport in Frankfurt gab es laut der Betreibergesellschaft Fraport und der Lufthansa keine verspäteten Flugzeuge. Die Reinigung einiger wichtiger Maschinen sei vorgezogen worden, erläuterte eine Lufthansa-Sprecherin.

In Frankfurt hatte die IG Bauen-Agrar-Umwelt drei Unternehmen bestreikt, darunter die Firma Piepenbrock, die am Vortag im Internet angeprangert worden war. Es hätten an die 150 Beschäftigte teilgenommen, erklärte Gewerkschafter Klaus-Dieter Körner. Er kündigte weitere Warnstreik-Aktionen in dieser Woche an, die nicht zwingend an Flughäfen stattfinden müssten. «Es wird schmerzhaft werden», sagte er. Die IG BAU hatte Arbeitsniederlegungen in wichtigen Infrastrukturbereichen und in der Industrie angekündigt. Auch am Flughafen Münster-Osnabrück blieb der Warnstreik nach außen folgenlos. Sämtliche Flüge fanden statt. Bei der Kurz- und Mittelstrecke falle ohnehin nicht viel Müll an, erläuterte ein Flughafensprecher. Die Flugzeugbesatzungen hätten da auch mal selbst Hand angelegt. In Berlin-Tegel wollten Glasreiniger in den Streik treten und an anderen Flughäfen waren kurzfristige Protestaktionen geplant wie der «Aufstand der Unsichtbaren» mit weißen Masken in Düsseldorf. Der Tarifkonflikt in der größten deutschen Handwerkssparte mit rund 650 000 Beschäftigten ist nach sechs Verhandlungsrunden festgefahren. Die IG BAU verlangt in den Verhandlungen zum Rahmentarif unter anderem ein Weihnachtsgeld, was von den Arbeitgebern strikt abgelehnt wird. Diese hatten den Vertrag gekündigt, weil sie Teilzeitkräften keine Überstundenzuschläge zahlen wollten. Der Bundesinnungsverband der Gebäudereiniger bezeichnete die Warnstreiks als legitim. Sie würden aber nicht dazu führen, dass die Arbeitgeber unrealistische Forderungen erfüllten. «Es bleibt weiterhin wichtigstes Ziel, schnellstmöglich einen neuen Rahmentarifvertrag abzuschließen, der faire und rechtssichere Regelungen für die Unternehmen und die Beschäftigten garantiert», erklärte Geschäftsführer Johannes Bungart. (Text: dpa)