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Betriebsrat befürchtet Schließung

Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Angesichts einer befürchteten Schließung der traditionsreichen Knorr-Fabrik in Heilbronn hofft der Betriebsrat auf ein Einlenken der Unternehmensleitung. Der niederländisch-britische Konsumgüterkonzern Unilever, zu dem die Marke Knorr gehört, hatte am Montag, 21. Oktober, verkündet, dass in Heilbronn ein «radikaler Umbau» nötig sei, um auf «große Kostenprobleme» zu reagieren. Der Betriebsratschef des Knorr-Standortes, Thilo Fischer, sagte am Dienstag, 22. Oktober, auf Anfrage: «Heilbronn ist Knorr-Gründungsstandort. Für die Stadt Heilbronn und die Region wäre ein Aus unseres Werks ein enormer Rückschlag.»

Unternehmensangaben zufolge arbeiten in Heilbronn im Werk und im Lager rund 570 Menschen. Betriebsratschef Fischer sprach von insgesamt knapp 700 Mitarbeitern, die inklusive der Logistiker und einiger kleinerer Segmente in Heilbronn beschäftigt seien. Heilbronn ist der Knorr-Gründungsstandort - 1838 hatte Carl Heinrich Theodor Knorr dort sein «Specereiwaaren-Geschäft» eröffnet. Knorr ist vor allem für Gewürzmischungen und Tütensuppen bekannt - das Geschäft mit diesen sogenannten Trockenprodukten ist allerdings rückläufig. Das Unilever-Management hatte bei einer Beschäftigtenversammlung nach Angaben eines Unternehmenssprechers klargemacht, dass ein Stellenabbau auf keinen Fall auszuschließen sei. Unilever wies Berichte zurück, wonach konkret von einer Schließung des Werks die Rede gewesen sei. Betriebsratschef Fischer sagte indes, Unilever-Produktionschef Marc Engel habe deutlich gemacht, dass er aktuell kaum eine Zukunftschance für das Werk sehe. Es sei durchaus von einer «sukzessiven Schließung» die Rede gewesen. Der Unilever-Sprecher sagte, eine Entscheidung über die Zukunft des Standorts solle im ersten Quartal 2020 getroffen werden. «Wir haben bewusst keine genaue Deadline genannt, aber wir haben gesagt, dass relativ großer Handlungsdruck besteht.» Die Werksleitung, der Betriebsrat sowie Belegschafts- und Gewerkschaftsvertreter müssten sich nun zusammensetzen und Lösungswege aufzeigen. (Text: dpa)