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2800 Jobs bedroht

Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Bei der Airbus-Tochter Premium Aerotec sind in Augsburg rund 1000 und in Norddeutschland weitere 1800 Jobs in Gefahr. Das Unternehmen konkretisierte am gestrigen Montag (6. Juli) einen bereits in der vergangenen Woche angekündigten möglichen Abbau von bis zu 2800 Arbeitsplätzen. In dieser Größenordnung müsse der Zulieferer die Kapazitäten anpassen, hieß es.

Noch stärker als der Augsburger Firmensitz, an dem aktuell noch 3300 Beschäftigte arbeiten, könnte laut den Plänen das niedersächsische Nordenham betroffen sein. Dort sind 1100 von 2900 Stellen bedroht. In Varel, ebenfalls in Niedersachsen, stehen 540 von 1500 Jobs auf der Kippe. In Bremen könnten 160 von 420 Mitarbeitern ihren Arbeitsplatz verlieren. Zunächst hatte die «Augsburger Allgemeine» über die Verteilung auf die einzelnen Standorte berichtet. Airbus hatte angekündigt, wegen der Luftfahrt-Krise weltweit 15 000 Stellen streichen zu wollen - davon 5100 in Deutschland. Premium Aerotec hofft, dass ein vollständiger Verlust durch eine Verlängerung der Kurzarbeit auf zwei Jahre und zusätzliche Forschungsmittel vermieden werden kann. Das Unternehmen fertigt Leichtbaukomponenten aus Aluminium, Titan und Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoffen (CFK) für zivile und militärische Airbus-Modelle. Seit Jahren gibt es Unruhe bei Premium Aerotec, er wurden auch schon Jobs abgebaut. Lange war ein Verkauf der Airbus-Tochter geplant, doch dazu kam es nicht. Durch den Stopp der Großraum-Passagiermaschine A380 waren bereits vor der Corona-Krise Aufträge in Augsburg verloren gegangen. Andererseits kann das Unternehmen durch die Anbindung an Airbus nicht frei auf dem Markt agieren. Aktuell sind rund 9000 Menschen beschäftigt. Weitere Standorte gibt es in Hamburg (70 Beschäftigte) und in Rumänien. Bayerns Arbeitsministerin Carolina Trautner (CSU) will an diesem Mittwoch (8. Juli) die Zentrale in Augsburg besuchen und Möglichkeiten zur Sicherung der Arbeitsplätze und zum sozialverträglichen Stellenabbau besprechen. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte am Montag: «Wir kämpfen dafür, dass dies sozialverträglich abläuft.» Das Unternehmen will mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan sprechen. (Text: dpa)